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System der natürlichen Heilung

Ernährung. Berechnung der Energie. Definition Lebensenergie

Ernährung.

Obwohl Schatalova die Entwicklung der psychischen und spirituellen Seite in den Vordergrund stellt, können wir durch eine Änderung unserer Ernährung und körperlichen Aktivität schnelle Ergebnisse und Verbesserung des Zustands erzielen. Das Wissen darüber ist auch am leichtesten zugänglich.

Schon während des zweiten Weltkrieges stellte sie fest, dass der Verzehr von Obst und Gemüse dazu beitrug, dass sich die Verwundeten schneller von ihren Verletzungen erholten. Selbst bei schweren Wunden verlief der Heilungsprozess schneller und unkomplizierter.

„Später übertrug ich meine Erfahrungen auf das Institut für Neurochirurgie, wo die Patienten in der postoperativen Phase ständig mit der großen Gefahr eines Hirnödems konfrontiert waren. In meiner persönlichen chirurgischen Praxis habe ich diese Komplikation bei ordnungsgemäßer Vorbereitung des Patienten und einem angemessenen postoperativen Zeitraum noch nie erlebt.“

(Galina Schatalova, Buch „Philosophie der Gesundheit“)

Berechnung der Energie.

Sie spricht u.a. das Thema des Kalorienüberschusses an, den wir mit der Nahrung aufnehmen. Die heutige Theorie der ausgewogenen Ernährung empfiehlt, dass wir bis zu 2.500 kcal mit der Nahrung aufnehmen. Nach den Untersuchungen von Schatalova sind 1000 kcal für einen gut funktionierenden Körper ausreichend. Ich betone: für einen gut funktionierenden Körper.

Wenn wir nur die Kilokalorien zählen, bemerken wir natürlich nicht den Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen. Deshalb muss man auf alle Bestandteile der Ernährung achten. Vor allem am Anfang!

Ausgehend von diesen Zahlen und der These, dass der Körper im Laufe seines Lebens nur eine bestimmte Menge an Energie verarbeiten kann, errechnet sie eine mögliche Lebenserwartung für einen ausgewogen ernährenden Bürger (2500 kcal) von 58 Jahren.

Für die Anhänger ihres Systems (1000 kcal) erhält sie 137 Jahre. Dies ist natürlich sehr allgemein gehalten und lässt andere Faktoren unberücksichtigt. Aber ich denke, der Punkt ist klar. Es ist auch sehr wichtig zu verstehen, dass die Zahlen eine Vereinfachung der Realität darstellen. In der Praxis muss der Körper trotz der Kalorienreduzierung alle notwendigen Elemente erhalten.

Bei der Umstellung auf ihr System rät Schatalova eindringlich dazu, Hungergefühle zu vermeiden! Mit der Zeit wird der Körper selbst die Verdauung anpassen. Dystrophie und die Folgen mangelhafter Ernährung können der Gesundheit enorme Schäden anrichten.

Der einfachste Weg, Kalorien ohne Berechnung zu reduzieren, ist der Verzicht auf Zucker, Brot, Fleisch und Alkohol. Mit Zucker meine ich alle zuckerhaltigen Lebensmittel. Zum Beispiel Süßigkeiten, Brötchen, Kuchen. Aber auch Chips, Ketchup und Säfte. Diese Produkte steigern zusätzlich unnötigerweise unseren Appetit.

Inwiefern die Lebenserwartung und Anzahl verarbeiteter Kilokalorien zusammenhängen, wurden in den letzten Jahren mehrere Studien mit Ratten und Würmern durchgeführt. Experimente untermauern diese Hypothese für die untersuchten Tiere. Obwohl es nur tierische Versuche gab, es gibt Grund zur Annahme, dass eine Verringerung des Kaloriengehalts das menschliche Leben ebenfalls verlängern kann.

Weitere Aspekte der Ernährung.

– Mit der Nahrung erhalten wir nicht nur Eiweiß, Fette, Mikronährstoffe usw., sondern auch Informationen und Lebensenergie. Als Beispiel führt sie die Muttermilch an, die wenig Fett und andere Stoffe enthält. Das Baby wächst aber verhältnismäßig schnell.

So hat jede Spezies eine eigene Wachstumsstrategie. So entwickeln sich Babys, die mit Kuhmilch gefüttert werden, anders. Mittlerweile gibt es bereits wissenschaftliche Experimente, die das beweisen.

– Wir sind keine Dampflokomotiven. Woher bezieht der menschliche Körper seine Energie? Zur Veranschaulichtung schlägt die Autorin schlägt ein einfaches Experiment vor: wenn wir uns in die Sonne legen oder heißes Wasser trinken, wird uns wärmer. Und das, obwohl wir nicht eine einzige Kilokalorie zu uns genommen haben. Schatalova kommt zu dem Schluss, dass die Energie nicht nur durch das Essen wiederaufgefüllt wird.

– Der Prozess der Verdauung beginnt im Mund. Die Erfahrung von Professor Pawlov wird als Beispiel angeführt. Fühlen sich die Rezeptoren im Mund süß an, tritt Speichel aus, der so flüssig ist wie Wasser. Denn Zucker ist für die Verdauung verfügbar. Wenn Sie etwas stärkehaltiges (Weizen oder Kartoffeln) essen, wird Ihr Speichel dickflüssig. Dies geschieht, um die Stärke aufzulösen und in Glukose umzuwandeln.

Hieraus ergeben sich zwei interessante Schlussfolgerungen:

Erstens: Was tun wir, wenn wir ein süßes Brötchen essen? Wir tricksen unsere Rezeptoren aus und stören dadurch die Verarbeitung von stärkehaltigen Verbindungen. Sie lagern sich dann irgendwo im Darm ab.

Zweitens: Der Verdauungsprozess beginnt zwar im Mund, wird aber im Magen fortgesetzt. Bei Gemüse dauert der Prozess etwa vier Stunden. Haben wir beispielsweise Kartoffeln gegessen, wird dabei dicker Speichel voller Enzyme abgesondert, um die Stärke abzubauen. Wenn wir nun nach dem Essen das Wasser trinken, beeinträchtigen wir wieder die Verdauung. Wir verlangsamen sie nicht, sondern verschlimmern sie. Wenn man trinken will, soll man am besten vor dem Essen trinken.

„Das Leben ist eine Quelle der Freude; aber in wem der verdorbene Magen spricht, der Vater des Kummers, für den sind alle Quellen vergiftet“.

Friedrich Nietzsches „So sprach Zarathustra“.

Bewegung

„Wenn du nicht gehen kannst, dann krieche!“

Aus meiner Sicht beschreibt der Satz die Einstellung der Autorin zu Bewegung und Sport am besten. Bewegung heilt. Natürlich kann eine durch Krankheit geschwächte Person keinen Marathon laufen. Aber lediglich im Bett zu liegen, wird seinen Körper nicht stärken.

Wenn man übergewichtig ist, empfiehlt sie, mit kurzen, aber regelmäßigen Spaziergängen zu beginnen. Nach und nach trainieren wir unsere Gelenke, den Kreislauf und die Atmung. Durch eine Umstellung der Ernährung wird sich das Gewicht allmählich normalisieren.

Nach und nach wird es möglich sein, längere Strecken mit höherem Tempo zu gehen. Mit der Zeit entsteht der Drang zu laufen.

Für diejenigen, für die 100 m eine weite Strecke sind, eignen sich Kräftigungsübungen, die man auf dem Boden machen kann, als gute Alternative. Dafür benötigt es keinerlei Sportausrüstung. Das Wichtigste ist, die Motivation zu haben, die Gesundheit zu verbessern, und die Willenskraft, dies jeden Tag zu tun.

An dieser Stelle eine kleine Warnung: Beim Gehen mit schwingenden Armen werden fast alle Muskeln des Körpers beansprucht. Im Gegenteil haben die meisten Sportarten spezifische Bewegungen, die bestimmte Muskelgruppen stärker belasten und entwickeln als die anderen. Deshalb kann die Ausübung einzelner Sportarten zu Dysbalancen führen. Wir müssen also mit speziellen Übungen gegensteuern. Deswegen empfiehlt es sich, möglichst viele Informationen zu sammeln bevor man zu einer spezifischen Sportart übergeht.

Abhärtung und Atmung

Um zu verstehen, wie das Heizsystem unseres Körpers funktioniert, schlägt Galina Schatalova ein Gedankenexperiment vor:

Was würdest du tun, um einen Becher Wasser zu erhitzen?

Man kann aus zwei Alternativen wählen: Entweder Holz zu hacken und einen Ofen anzuschüren oder es auf einen Gaskocher zu stellen und in fünf Minuten zum Kochen zu bringen.

„Die Natur hat in unseren Körper sowohl einen Holzofen als auch viele kleine Gaskocher eingebaut, die überall dort stehen, wo man gelegentlich kleine Mengen Energie braucht.“

Es wird erklärt, wie das Verteilungssystem aufgebaut ist und wie es auf der Grundlage von Fetteinschlüssen, Muskelgewebe und Darmbakterien funktioniert.

Wenn das gesamte System reibungslos funktioniert, hat der Mensch weder bei Hitze noch bei Kälte Probleme. Das ist der Sinn der Abhärtung, die auch ein Teil des SNH ist.

Es ist besonders wichtig, dass der Mensch keine Angst vor Kälte hat. Die Kälte muss zu seinem Verbündeten werden, da sie die Abwehrkräfte des Organismus mobilisiert und den Selbstregulierungsprozess anregt.

Der einfachste Weg dies zu tun, ist die Abhärtung während des Sports. Wenn wir regelmäßig und bei jeder Temperatur joggen gehen und dabei uns nicht zu warm anziehen, können wir später das Frieren in leichter Sportkleidung bei -10°C und die Überhitzung bei +40°C vermeiden.

Bei der Abhärtung wird außerdem der Atmung große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Atmung selbst spielt in dem System von Schatalova eine wichtige Rolle. Ich möchte mich hier darauf beschränken, zu sagen, dass eine gesunde Atmung die Bauchatmung ist. Dank solcher Atmung atmen wir viel tiefer ein, was positiv auf unsere Psyche und Gesundheit auswirkt.

Bei der physischen Tätigkeit empfiehlt sie, nur durch die Nase zu atmen und, dass die Ausatmung zweimal länger als die Einatmung ist. Wenn ich beispielsweise laufe, atme ich zwei Schritte lang durch die Nase ein und vier Schritte lang aus.

Prinzipien und Werte

Trotz Betonung der Entwicklung psychischer und spiritueller Aspekte, konnte ich keine Beschreibung dafür im Buch finden. Ich stimme ihr vollkommen zu, dass der Geist an erster Stelle steht und die Entwicklung des Geistes ein langwieriger Prozess ist. Um angemessen über die Entwicklung und Motivation für einen gesunden Geist zu sprechen, wäre ein eigenes Buch nötig. Was ich bei anderen Autoren über die Entwicklung des Geistes gefunden habe, habe ich in Artikeln über Prinzipien und Willenskraft beschrieben.

Hier möchte ich nur ein Stück aus dem Buch „Philosophie der Gesundheit“ zitieren:

„…ein geistig gesunder Mensch ist jemand, der sich in seinem Verhalten von den Prinzipien der natürlichen Güte und Liebe leiten lässt, der nicht persönlich für sich selbst auf Kosten anderer lebt, sondern als Gleicher mit Fürsorge für andere. Und wir müssen klar verstehen, dass ein Leben nach den Gesetzen des Guten nicht einer der möglichen Wege zur Entwicklung und Verbesserung der menschlichen Gesellschaft ist, sondern der einzige Weg, der uns Hoffnung auf ein gemeinsames Überleben gibt.“

Psychische Gesundheit

Psychische Gesundheit ist untrennbar mit geistiger Gesundheit verbunden. Nur auf der Grundlage der Prinzipien können wir unsere Ziele klar erkennen und sie anstreben. Die Praktiken der Entspannung, des autogenen Trainings und der Meditation helfen uns, Stress schneller abzubauen und unseren Körper wieder auf Kurs zu bringen.

Lange Zeit wurden diese Techniken als offenkundig esoterisch eingestuft. Erst jetzt beweist die medizinische Forschung die positiven Auswirkungen. Es ist außerdem bekannt, dass wir autogenem Training und Meditation die Hormonproduktion beeinflussen können und auch unsere Stimmung dadurch verbessern. Zusätzlich kann die ständige Beschäftigung mit diesen Praktiken sogar unsere Genetik verändern, wie die Studien von Epigenetikern beweisen.

Die Medizin hat daher keine andere Wahl, als die Nützlichkeit dieser Methoden zu akzeptieren und sie zu übernehmen. Mittlerweile werden zum Beispiel Yoga und autogenes Training zum Teil von den Krankenkassen übernommen.

Ergebnis

Man kann unterschiedliche Meinungen über das SNH haben, aber ich denke, der Gesundheitszustand von Schatalova und ihren Schülern bis ins hohe Alter spricht für sich.

Hierfür sind ihre Forschungen mit Supermarathonläufern in der Sowjetunion, die nach dem Lauf kein Gewicht verloren haben, besonders relevant.

Am besten hat sie die Wirkung des Systems in der Heilung  der „hoffnungslosen“ Kranken gezeigt. Das waren die Patienten mit dem insulinabhängigen Diabetes, Zwölffingerdarmgeschwür, schweren Pyelonephritis mit Arzneimittelallergie, Leberzirrhose und Herzschwäche bei Fettleibigkeit. Nach der Vorbereitung hat sie mit ihnen eine 500 km lange Wanderung durch die zentrale Karakum-Wüste unternommen.

Viele „gesunde“ Menschen schaffen das nicht.

Abschließen noch ein paar Themen aus dem Buch, die ich bis jetzt noch nicht erwähnt habe:

– Der Mensch ist ein Frucht-Veganer (nicht verwechseln mit Früchte-Esser). Er sollte sich von Früchten, Beeren, Getreide, Nüssen, Samen, Knollen, d. h. von Pflanzenteilen ernähren, deren Nährstoffkonzentration unermesslich höher ist als die des grünen Teils.

– Es ist ratsam, die Eiweißzufuhr zu reduzieren.

– Es wird angenommen, dass ein gesunder Mensch Stickstoff aus der Luft aufnehmen und selbst Eiweiß produzieren kann (Ähnlichkeit zwischen Chloroform der Pflanzen und Erythrozyten des Bluts). Im Buch sind die Experimente zu diesem Thema vorgestellt. Dabei werden sehr interessante Ergebnisse erzielt.

– Die Wirkung von Nitraten auf die Assimilation von Stickstoff durch Pflanzen.

– Die Struktur des Darms mit einzelnen Abschnitten und die Auswirkung auf unsere Gesundheit.

Das sind die Grundgedanken des Systems der natürlichen Heilung von Galina Schatalova. Für die weiterführenden Informationen empfehle ich, die Bücher zu lesen und sich kritisch mit den einzelnen Punkten auseinanderzusetzen.